Valneva meldete Umsatzzahlen, die kräftig angestiegen sind – doch unterm Strich steht dennoch ein Verlust. Der Sondereffekt des vergangenen Jahres lässt zudem den aktuellen Vergleich schlechter aussehen, als sich die wirtschaftliche Realität des Unternehmens darstellt. In eine eigentlich positive Zukunftsperspektive platzt die Meldung der EMA, dass wegen schwerer Nebenwirkungen die Impfung älterer Personen mit dem Chikungunya-Impfstoff ausgesetzt werden soll. Der Kurs ging in den USA nach unten, der Börsenkurs in Europa ist bisher nur wenig abgerutscht.

An der Technischen Hochschule Ulm gibt es nun ein Medtech-Stipendium. Künftige Studenten des Master-Studienganges Medical Devices – Research and Development können sich nicht nur auf den Studienplatz, sondern gleichzeitig um ein Stipendium bewerben. Fünf regionale Medizintechnik-Unternehmen fördern die Master-Studenten finanziell und auch praktisch.

Die Gates Foundation unterstützt die Hamburger Evotec SE mit 2,5 Mio. US-Dollar für die Entwicklung neuer Kombinationstherapien gegen Tuberkulose. Ziel ist es, resistenzüberwindende und damit verkürzte Behandlungen zu ermöglichen. Die neue Förderung baut auf einer fünfjährigen Partnerschaft auf, in deren Rahmen bereits präklinische Daten zum Thema generiert wurden.

Die Berliner ProBioGen GmbH entwickelt im Auftrag von Polpharma Biologics (Gdansk, Polen) eine leistungsstarke Produktionszelllinie um die Produktionskapazität für einen neuen Biosimilar-Kandidaten zu erhöhen. Zum Einsatz kommt dabei die firmeneigene CHO.RiGHT®-Plattform zusammen mit der spezfischen Genexpressions-Technologieplattform von Probiogen.

Die Quartalszahlen von Evotec SE, Hamburg, halten in etwa das Niveau des Vorjahres. Die Umsatzerlöse landen bei 200 Mio. Euro (-4%). Während der Rückkgang bei den Zahlungen aus Forschungskooperationen deutlicher ist (-9%), bleibt das Wachstum von Just-Evotec mit +11% wie in Q4 schon angedeutet kräftig. Die Prognose eines Umsatzwachstums von rund +10% wird beibehalten.

Die aktuelle Zusammenstellung der Zahlen für die Schweizer Biotechnologiebranche belegen: es geht in der Eidgenossenschaft sehr stabil zu. Die schwierigen Rahmenbedingungen haben im Vergleich zum Vorjahr 2023 keine größeren Eintrübungen hervorgerufen. Die privaten Firmen können sich rekordhohe externe Finanzmittel sichern, womit auch ein Plus bei den Beschäftigten einhergeht.

Die Münchner Ethris erhält 10 Mio. Euro Fördermittel aus dem EU4Health-Programm zur Weiterentwicklung ihrer neuartigen mRNA-Therapie ETH47. Die breit einsetzbare antivirale Therapie wird nun in einem zusammengefassten Projekt namens NoVir für zwei Jahre in präklinischen und klinischen Studien auf Wirksamkeit gegen Atemwegs- und systemische Infektionen geprüft.

Die Firstgene Life Sciences GmbH, ein Portfoliounternehmen der Xlife Sciences AG, und Hovione S.A. (Portugal) arbeiten bei der Entwicklung einer neuartigen Gentherapie zur Behandlung des hepatozellulären Karzinoms (HCC), der häufigsten Form von Leberkrebs, zusammen. Die CDMO mit Produktionsstätten in den USA, China, Portugal und Irland ist seit 60 Jahren aktiv.

Fünf mit dem klinischen Studienwesen in Deutschland befasste Organisationen haben eine neue Fassung der „Gemeinsamen Empfehlungen zur Erstellung einer Gesamtleistungsrechnung der Vergütung bei der Durchführung einer klinischen Prüfung in einem Prüfzentrum“ online veröffentlicht. Diese sollen Orientierung zwischen allen an einer Studie beteiligten Institutionen geben.

Wechsel im „Finanzministerium“ der BioNTech SE in Mainz. In den Ruhestand verabschiedet sich Ende Juni Jens Holstein, der gerade noch auf den Deutschen Biotechnologietagen einen großen letzten Auftritt vor der Branchengemeinde hatte, bei dem er den Mut der BioNTech-Führung betonte, so schnell in der Corona-Pandemiefrühphase auf eine Impfstoffentwicklung umgeschwenkt zu sein. Dies war vor der Zeit von Holstein und daher kein verkapptes Eigenlob. Der Nachfolger Ramon Zapata übernimmt mit prall gefüllter Kasse, aber in finanziell herausfordernden Zeiten.